Julius Windisch Trio

Julius Windisch_Piano
Igor Spallati_Bass
Fermí­n Merlo_Drums

www.juliuswindisch.com

New CD: Pros and Cons, August 2021, Jazzthing Next Generation, double moon records

SOUNDCLOUD

This is what I want. Thank you. To make sounds together without a describable aim, simply because you must meet up and do this… do this what? Do this activity together. Togetherness: that’s it! That’s what I’m hearing! Humans humbly unfolding sound. Together. Sometimes it feels like there is no proper communication left in this world. And then I hear something like this that is only proper communication. Please, never stop. Django Bates, Bern, 2021

An guter Presseresonanz mangelt es dem Wahl-Berliner Julius Windisch wahrlich nicht. So schrieb die London Jazz News zu Windischs Quartett-Debüt Chaos: „The music is original, intricate and engrossing. I’ll definitely watch their progress with interest.“ und Jazzcournal.co.uk sekundierte: „exhibit wildness and coolness in equal measures – but never strait-laced crotchets” Im Jazzthing lobte Wolf Kampmann: „Bei aller Freiheit in der Ausführung ist der Grundton des Albums überaus nachdenklich. […] Gebrochene Klangfarben erzeugen eine angenehm tranquile Stimmung.“ Und Concerto notierte: „Der Pianist und Komponist schleust seine Mitmusiker durch zackige Tunes mit Broken-Beat-Feel […] zeigt sich aber auch von seiner fragilen Seite in Form von schönen, melodienorientierten Balladen, die durch kleine Sound-Spielereien […] erweitert werden.“

Ebenso eigenständig klingt Julius Windischs neues Trio, dessen Debütalbum im August 2021 in der Reihe „Jazzthing Next Generation“ bei Doublemoon erscheinen wird. Ästhetisch mag es in eine etwas weniger revolutionäre Richtung gehen, konzeptionell bricht es klug und vital manche alten Regeln. Windisch, Bassist Igor Spallati und Drummer Fermín Merlo lösen die typische Hierarchie eines Klaviertrios konsequent auf; Spielhaltung und Klangsprache lassen auch Jazz-ferne Einflüsse (etwa der klassischen Moderne, Impressionismus, Minimalismus) durchschimmern. Sämtliche Kompositionen stammen von Windisch, sie verstehen sich als Sprungbretter für sensibel-intensive Kollektiv-Improvisationen, in deren Verlauf Führungsrollen nahtlos weitergereicht werden. Auskomponierte Harmonien und weite Bögen, das Changieren zwischen Transparenz und Verdichtung, sparsam-melodische und dynamische Passagen sowie individuelle Klangfarben (z.B. gestrichener Bass, lautmalerisches Schlagzeug) erzeugen lyrische Stimmungen und kraftvolle Spannungsfelder, zuweilen auch soghafte Atmosphären.

Anfang 2020 gründete Julius Windisch das Trio, schon vorher hatte er einige Stücke geschrieben, die nach dieser Besetzung riefen. „Igor und Fermín sind beide stark in der Jazzgeschichte verwurzelt, aber auch extrem offen in Richtung progressiven Jazz. Das macht sie sehr flexibel und einfühlsam. Alles was ich schreibe wird von den beiden erstaunlich schnell und umfassend verstanden, zudem bringen sie viele eigene Ideen zur Weiterentwicklung ein.“

Julius Windisch, 1995 in Offenburg geboren und aufgewachsen, studierte an der Hochschule in Bern u.a. bei Django Bates und Colin Vallon sowie in Kopenhagen, Amsterdam und Berlin. 2015 und 2016 war er Stipendiat der Lyra Stiftung Zürich. Fermín Merlo (*1992) stammt aus Buenos Aires und lebt, wie Windisch, seit 2018 in Berlin. In seiner alten Heimat war Merlo als Sohn eines Kontrabass-Professors ein Frühentwickler, spielte hier und in New York mit Tim Berne, Tony Malaby, Leo Genovese, Ralph Alessi und anderen Persönlichkeiten. Igor Spallati (*1985 in Perugia) studierte am Jazzinstitut Berlin und wirkte seitdem an diversen Aufnahmen (u.a. Anna Webber/Pirouet) und stilistisch weit gefächerten Projekten mit.

Photos © Dovile Sermorkas (Click the image for a larger view)