Archiv der Kategorie: Artists

Daniel Erdmann’s Organic Soulfood

Daniel Erdmann_tenor sax
Antonin Rayon_hammond B3, moog synth
Jim Hart_drums

www.daniel-erdmann.com

NEW ALBUM „INTO THE SWEET UNKNOWN“ (BMC, 03/2025)

Listen to the album on: Spotify, Tidal, apple music and may others….

In seinen paneuropäischen Bands hat Daniel Erdmann häufig mit ungewöhnlichen Besetzungen überrascht. Exemplarisch lässt sich das jüngste Projekt „Therapie de Couple“ nennen, u.a. mit Violine und Cello, oder das Solisten-Trio Velvet Revolution mit Théo Ceccaldi (Geige) und Jim Hart (Vibraphon). Auf internationalen Festivals vom Publikum gefeiert, sind auch die Medien voll des Lobes.

Die Idee zu Organic Soulfood kam dem stilwilligen Saxofonisten und Komponisten vor rund vier Jahren. Eigentlich hatte Erdmann eine Studienreise nach New Orleans geplant, die aber von Corona durchkreuzt wurde. Stattdessen saß er, ausgebremst wie alle anderen, zuhause fest und dachte über die Zukunft nach. Anfang 2021 nahm sein Plan für ein Orgeltrio Gestalt an. „Auf gewisse Weise reflektiert die Band mein ursprüngliches Vorhaben, bestimmten Aspekten der Jazzhistorie näher zu kommen. Zudem bezieht es Antonin Rayon ein, dessen Arbeit ich schon einige Jahre verfolgt hatte und mit dem ich gerne etwas Neues entwickeln wollte.“

Seine beiden musikalischen Partner für Organic Soulfood lagen auf der Hand. Jim Hart, Brite im elsässischen Exil und als Vibrafonist seit rund zehn Jahren Erdmanns Vertrauter bei Velvet Revolution, sorgt nun als Schlagzeuger für variable, dynamische Grooves. „Er bildet eine sehr klare, starke und verlässliche Basis, die mich frei agieren lässt.“ Ein neues Kapitel schlägt dagegen die schon länger ins Auge gefasste Kooperation mit Antonin Rayon ein. Der 1976 geborene Franzose wurde international mit einer ECM-Produktion des Geigers Dominique Pifarély bekannt. In seiner Heimat zeigte er auch in Kooperationen mit Marc Ducret und Sylvaine Hélary sowie im Quartett Richard Bonnets (mit Tony Malaby und Tom Rainey) individuellen Qualitäten. Rayon verfügt über das typisch soulige Hammond-Feeling, trotzdem erscheint er als eher atypischer Organist. „Seine Spielweise ist stark von seiner Arbeit am Theater beeinflusst, das heißt, er leuchtet viele klangliche Möglichkeiten aus, bis hin zu abstrakteren Sounds“, erklärt Erdmann. „Zudem verfügt er über ein besonderes Timing, das uns inspiriert. Sein Spiel ist sehr wachsam und unvorhersehbar und zeigt uns Wege, die wir ohne ihn nicht gegangen wären.“

Inspiriert durch Jazztraditionen und beflügelt von moderner Spielhaltung, klingt „Into The Sweet Unknown“ ausgesprochen gegenwärtig. So überrascht Daniel Erdmanns neues Trio einerseits mit wohl dosiertem Geschichtsbewusstsein und unterstreicht andererseits einmal mehr den individuellen Gestaltungswillen des stets entdeckungsfreudigen Musikers.

Fotos_Click to enlarge


(István Huszti)


(Romu Ducros)


(Romu Ducros)