Julia Brüssel_violin
Marie Daniels_voice
Maria Trautmann_trombone
Emily Wittbrodt_cello
NEW ALBUM: TIDE, 04/2024, boomslang records
Eine große Stärke von hilde besteht darin, völlig unerwartete, manchmal geradezu tollkühne Scharniere zwischen abstrakter Klangfindung und traditioneller Anmut zu finden. Diese
seltene Gabe offenbart sich vor allem in ihren Live-Konzerten. Für ihr neues Album hat die Viererbande ganz bewusst die Entscheidung getroffen, dieses Verhältnis ein erhebliches Stück in Richtung experimentelle Sinnlichkeit zu verschieben. Von wem welcher spielerische Impuls, welche Klangfarbe, Komposition oder spontane Idee kommt, spielt kaum eine Rolle. Vier Musikerinnen wachsen zu einer Person zusammen, zu hilde, einem Individuum mit vier Köpfen und acht Armen, das uns auf „Tide“ mit massiver Sanftheit gegenüber tritt.
„Wir mögen schöne Sachen“, ruft hilde unisono aus. Improvisation ist für sie ein Ausdruck von Freiheit, der nichts ausschließt und alles zulässt. Was an sich wie eine Selbstverständlichkeit klingt, ist das – wie uns 60 Jahre frei improvisierter Musik ernüchternd vor Augen führen – ganz und gar nicht. Schöne Sounds, Wohlklang und einprägsame Liedstrukturen sind auf „Tide“ keine peinlichen Ausrutscher, sondern überaus gewollt. Der Grundstein für diese intuitive Geschlossenheit liegt viel tiefer als das viel zitierte gegenseitige Vertrauen innerhalb einer Band. Er beruht auf einer in dieser Unverbrüchlichkeit selten gelebten wohlwollenden Verlässlichkeit, welche jede der vier Musikerinnen ein Gefühl der Sicherheit gibt, die sie braucht, um als hilde zum Äußersten gehen zu können und immer das Innerste zu erreichen – und umgekehrt.
(Wolf Kampmann)
Presse:
„Mit sensationellem Timing fügten sich Geige, Cello und Posaune hinter einer Gesangsstimme zu poetischen, kammermusikalischen Preziosen, deren pastellige Intensität schlicht und ergreifend für Jubel sorgte. Ein bewegender Festival-Höhepunkt“ – Februar 2023 NRZ über JOE Festival/ Februar 2023
„Schwingende Saiten, Luftströme und Stimmbänder sind unmittelbar miteinander konfrontiert, was auf der Debut-CD dieses mutigen Quartetts für ein Hörerlebnis sorgt, das ins Innerste vordringt. Die Fähigkeiten dieser vier Musikerinnen, allesamt Mitglieder des The Dorf & Umland-Kollektivs, sind spektakulär und vereinen sich hier in gemeinsam gelebter Freiheit.“ – Stefan Pieper, JazzZeitung // Juli 2020
Fotos, Anna Sorgalla (Please double-click the photo)